Original comment on this plate from the Vienna Camera Club journal:
Blatt XIV: „Waldinneres” von M. Nähr in Wien. Ein Waldinterieur, wie es nicht schöner gedacht oder doch nicht schöner photographirt werden kann. Zwischen steil ansteigenden Wänden stürzt ein schäumendes Gebirgsbächlein herab, moosbewachsenes Gestein liegt ihm im Wege, ein gestürzter Baumstamm legt sich quer darüber. Bäume und Bäumchen, theils tiefdunkle, theils helle Stämme, zwischendurch Strauchwerk und Büsche, bilden die Umgebung; sie stehen nicht so dicht, dass der Himmel nicht hindurchschauen könnte. Der ganze Wald ist wie in Lieht getaucht und das Grün der Blätter scheint die dem Landschaftsphotographen oft so unangenehme Eigenschaft, nicht „kommen” zu wollen, ganz und gar verloren zu haben. Sehr gut macht es sich, dass, während die Stämmohen und Zweige und alle übrigen Gegenstände vollkommen scharf sind, die Blätter sämmtlich eine leise Unscharfe zeigen, wodurch das Bild sehr an Ruhe gewinnt. Vermuthlich erzielt man dies, wenn man bei ganz schwachem Winde lange erponirt. Es werden dann alle Blätter ein wenig bewegt sein, während die Zweige scharf bleiben. Bei kurzen Expositionen sind meistens nur einige Blätter unscharf, was einen sehr unschönen Eindruck macht.” 1.
1. Photographische Rundschau: Centralblatt fur Amateurphotographie: Edited by Charles Scolik: Volume IV: December, 1891: Published by Verlag Wilhelm Knapp: Halle a. S.: p. 440